Presseinformationen

11.11.2009

Deutscher Meister 2009 der Zimmerer kommt aus Thüringen

Silber geht nach Schleswig Holstein, Bronze nach Hessen - 58. Bundesleistungswettbewerb fand vom 7. bis 9. November in Sigmaringen statt

Am Montagabend wurden im baden-württembergischen Sigmaringen die Sieger der Deutschen Meisterschaft in acht baugewerblichen Berufen gekürt. Deutscher Meister im Zimmererhandwerk wurde der 23jährige Marcel Schaaf aus Weimar in Thüringen. Die Silbermedaille ging an Richard Warfen (19) aus Söhren in Schleswig-Holstein. Bronze bekam Rebekka Lieb aus Schotten in Hessen, die als einzige Frau bei den gesamten deutschen Meisterschaften im Baugewerbe angetreten war.

Insgesamt waren 14 junge Gesellen aus ganz Deutschland an den Start gegangen. Sie hatten sich zuvor als Landessieger in ihrem Bundesland für den Bundesleistungswettbewerb qualifiziert, der jährlich vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes veranstaltet wird. Während des dreitägigen Wettbewerbs mussten die Zimmerer eine ans-pruchsvolle Dachstuhlkonstruktion (abgewalmtes Pultdach mit geneigtem First und Spitzgaube) erstellen.

Sieger Marcel Schaaf aus Weimer, der als Geselle bei seinem Ausbildungsbetrieb Denkmalbau Ettersburg GmbH in Ettersburg arbeitet, hatte nicht mit seinem Sieg gerechnet. „Aber es ist schön!“, so der Geselle im Anschluss an die Siegerehrung. Der Zweitplazierte Richard Warfen aus Schleswig-Holstein, Geselle bei Knuth GmbH & Co. KG in Weede, muss sein Abschneiden „erst einmal sacken lassen“. „Es war ein tolles Wochenende mit einer sehr anspruchsvollen Aufgabe. Es hat mich angespornt, es hin-zubekommen.“ Warfen gab zu, dass er ohne Erwartung an eine gute Platzierung nach Sigmaringen gefahren war. Rebekka Lieb stand als einzige Frau bei den deutschen Meisterschaften besonders im Fokus der Besucher und Medien. 

Bei der Siegerehrung würdigte der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Roland Bernardi, Holzbauunternehmer aus dem Saarland, dass alle Gesellen in Kluft am Wettbewerb erschienen war und „somit zur Tradition des Zimmererhandwerks stehen“.

Eine Auswahl der Bestqualifizierten bei der deutschen Meisterschaft kann sich nun für die Zimmerer-Nationalmannschaft qualifizieren, die bei der Europameisterschaft im September 2010 im italienischen Bruneck den Titel des Vizeeuropameisters verteidigen muss. Um bei der Europameisterschaft antreten zu können, dürfen die Gesellen nicht älter als 23 Jahre alt sein. 

Insgesamt waren 76 junge Gesellen, unter ihnen eine Zimmerer-Gesellin aus Hessen, beim 58. Bundesleistungswettbewerb an den Start gegangen und hatten ihr Können in acht baugewerblichen Berufen gezeigt. 

Die Siegerehrung nahmen der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, gemeinsam mit dem Präsidenten der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Dr.-Ing. Dieter Meyer-Keller, vor. Loewenstein hob das bei den Deutschen Meisterschaften gezeigte fundierte Wissen und die ausgepräg-ten handwerklichen Fertigkeiten der Wettbewerbsteilnehmer hervor. "Eine Medaille mit nach Hause zu bringen, ist nicht nur für Sportler ein ehrgeiziges Ziel. Unser Berufs-nachwuchs hat damit zugleich ein hervorragendes Fundament für seine weitere beruf-liche Entwicklung geschaffen." Loewenstein weiter: "Mit seiner Ausbildungsleistung übernimmt das Baugewerbe eine gesellschaftliche Aufgabe und deckt zugleich den eigenen Fachkräftebedarf. Die Ausbildungsquote liegt trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen immer noch bei ca. sieben Prozent und damit über der Quote anderer Wirtschaftszweige".



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