Presseinformationen
10.11.2010
Deutscher Meister 2010 bei den Zimmerern kommt aus Baden-Württemberg
Silber geht nach Bayern, Bronze nach Essen (NRW) bzw. Hessen
In Bad Segeberg (Schleswig-Holstein) wurden am Montagabend die Sieger der Deutschen Meisterschaften in sieben bauhandwerklichen Berufen gekürt. Deutscher Meister bei den Zimmerern wurde der 18jährige Andreas Fichter aus St. Georgen in Baden-Württemberg. Silber ging an Christopher Hauk (20) aus Rettersheim in Bayern und Bronze an Simon Wiegel (24) aus Essen (NRW), der im hessischen Grebenstein gelernt hat.
Insgesamt hatten 55 junge Gesellen aus ganz Deutschland am dreitägigen Bundesleistungswettbewerb 2010 des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes teilgenommen, davon waren acht Zimmerer. Sie hatten sich als Landessieger in ihrem Bundesland für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Während des dreitägigen Wettbewerbs mussten die jungen Gesellen ein anspruchsvolles abgewalmtes Pultdach mit geneigtem Anbau erstellen.
Der Goldmedaillensieger Andreas Fichter Georgen in Baden-Württemberg fühlte sich nach der Siegerehrung „einfach sehr gut“. Für ihn galt zunächst, „dabei sein ist alles“. Als er merkte, dass auch die anderen Fehler machten, fing er an zu glauben, dass ein Platz auf dem Treppchen möglich sei. Fichter will auf jeden Fall in der Zimmerer-Nationalmannschaft von Holzbau Deutschland mitmachen, denn „es ist eine Ehre, zur Nationalmannschaft zu gehören“. Gelernt hat Fichter bei der Zimmerei Jürgen Fichter in Königsfeld.
Der zweitplatzierte Christopher Hauk aus Bayern ärgerte sich auch nach der Siegerehrung noch über seine Fehler. Am Ende des Wettbewerbs war er „total erleichtert, aber Stress und Hektik gehören zum Wettbewerb dazu“. Aber sein Hauptziel, die Aufnahme in der Zimmerer-Nationalmannschaft, hat er erreicht. „Es ist für mich eine Riesenehre, zur Nationalmannschaft zu gehören“. Gelernt hat der Zweitplatzierte bei der Zimmerei Stefan Weyer in Ansbach-Roden.
„Das Beste zu geben und einfach dabei zu sein“, war die Motivation von Simon Wiegel, der bei Holzbau Recknagel im hessischen Grebenstein gelernt hat. Sein Chef wird über das Ergebnis begeistert sein, „er war im Vorfeld aufgeregter als ich“, erklärte Wiegel nach der Siegerehrung, der im Wettbewerb ein großes Problem mit der Zeit hatte, aber gerade noch das Dachstuhlmodell fertig stellen konnte.
Bei der Präsentation der Sieger erklärte der Vorsitzende des Bewertungsausschusses, der Holzbauunternehmer Roland Bernardi aus dem saarländischen Völklingen, dass der Wettbewerb in diesem Jahr von einer „sehr guten Gemeinschaft“ geprägt gewesen sei. „Ich habe mich manchmal gefragt, ob der Beste nicht Sieger werden wollte. So haben sich die Jungs gegenseitig geholfen“. Alle hätten trotz der nicht einfachen Aufgabe „gekämpft, keiner hat aufgegeben“.
Die Besten der Deutschen Meisterschaften haben jetzt die Chance, in die Zimmerer-Nationalmannschaft von Holzbau Deutschland aufgenommen zu werden (sofern sie jung genug sind) und können sich für die internationalen Berufswettbewerbe, die Berufsweltmeisterschaft WorldSkills und die Zimmerer-Europameisterschaft, qualifizieren. Dazu gehören auf jeden Fall Andreas Fischer und Christopher Hauk mit ihrem ersten bzw. zweiten Platz.
Bei der Siegerehrung erklärte Prof. Dr. Karl Robl, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, dass der Bundesleistungswettbewerb erneut gezeigt habe, dass die Ausbildung im Baugewerbe auf hohem Niveau erfolge. „Alle Teilnehmer haben gezeigt, dass sie über fundiertes Wissen sowie über ausgeprägte handwerkliche Fertigkeiten verfügen. Unser Nachwuchs hat sich mit viel Engagement und Ehrgeiz dem anspruchsvollen Wettbewerb gestellt. „Eine Teilnahme am Bundesleistungswettbewerb ist die Eintrittskarte in ein erfolgreiches Berufsleben.“ An die jungen Gesellen gerichtet sagte Prof. Robl, dass das Baugewerbe stolz auf seinen gut ausgebildeten Nachwuchs sei. „Ihnen gehört die Zukunft, Sie werden Ihre und unsere Zukunft meistern.“