Die Zimmerer-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft der Zimmerer 2010 im italienischen Bruneck erfolgreich den Titel des Vize-Europameisters verteidigt. In der Mannschaftswertung sicherte sich das deutsche Team die Silbermedaille. In der Einzelwertung belegte Philipp Stich (21) aus Thüringen den 2. Platz, Sören Schierbaum (20) aus Niedersachsen den 4. Platz und Paul Dobler (21) aus Baden-Württemberg den 8. Platz.
„Unser Ziel war die Verteidigung des Vize-Europameisters"
Beim 9. Europäischen Berufswettbewerb der Zimmerer, der alle zwei Jahre von der Europäischen Vereinigung des Holzbaus veranstaltet wird, traten acht Nationen an. 21 junge Gesellen erstellten in 22 Arbeitsstunden an drei Wettbewerbstagen ein anspruchsvolles Dachstuhlmodell. Frankreich sicherte sich überraschend den ersten Platz in der Einzel- wie Mannschaftswertung. Die erfolgsverwöhnten Schweizer, seit 1996 durchgehend ganz vorne, mussten sich mit dem dritten Platz begnügen.
Teamchef nach der Siegerehrung: „Natürlich sind wir stolz, dass wir erstmals besser als unsere Schweizer Kollegen waren.“ Dabei sah es lange nicht nach einem erfolgreichen Abschluss für die deutsche Mannschaft aus. „Unsere Jungs mussten sehr viel Holz bearbeiten und zurecht sägen. Das brachte alle in große Zeitnot, aber zum Glück auch die anderen Wettbewerbsteilnehmer“.
Philipp hatte nach einem anstrengenden und engagierten Wettbewerb nicht mehr an einen erfolgreichen Abschluss geglaubt. „Es ist Mist, wenn man Fehler macht!“ und hatte nach eigenen Worten mit dem Wettbewerb „abgeschlossen“. Entsprechend erstaunt war Stich über seinen zweiten Platz in der Einzel- und Mannschaftswertung.
Sören hatte bei der EM vor allem mit der Zeit ein großes Problem und erklärte am Ende des zweiten Wettbewerbstages, dass er „froh ist, wenn das Modell zum Ende komplett steht“. Er wurde fertig, wenn auch in der letzten Minute, und konnte sich vor allem wertvolle Punkte durch die Genauigkeit und Präzision beim Sägen sichern. Entsprechend „großartig“ fühlte sich Sören bei der Siegerehrung.
Auch Paul hatte bei der EM vor allem mit der Zeit ein großes Problem, da für das Dachstuhlmodell sehr viele Hölzer vorbereitet und gesägt werden musste. Paul wurde buchstäblich in der letzten Minute des Wettbewerbs fertig.
"Der zweite Platz in Folge spricht für eine kontinuierliche Leistung des Teams"
Holzbau Deutschland ist der Träger der Zimmerer-Nationalmannschaft. Der Vorsitzende von Holzbau Deutschland, Ullrich Huth, gratulierte der Zimmerer-Nationalmannschaft vor Ort. „Unser Ziel war die Verteidigung des Vize-Europameisters. Das ist uns aufgrund der hervorragenden Leistungen unserer Gesellen erfolgreich gelungen. Der zweite Platz in Folge spricht für eine kontinuierliche Leistung des Teams und zeigt, dass sich unser Trainingskonzept mit Trainingseinheiten in der Öffentlichkeit und in unseren Ausbildungszentren bewährt hat.“
Unterstützt wurde die Zimmerer-Nationalmannschaft im dritten Jahr von den Leistungspartnern von Holzbau Deutschland. Matthias Krauss, Vorstandsvorsitzender der Mafell AG und Sprecher der Industrie im Beirat der Leistungspartner von Holzbau Deutschland, freute sich ebenfalls über den Erfolg des deutschen Teams. „Und wieder einmal hat sich gezeigt, was die Zimmerer-Nationalmannschaft mit ihrem Elan, Engagement und ihrer Leidenschaft für den Beruf des Zimmerers schaffen kann. Ich freue mich mit dem gesamten Team und bin sicher, dass die EM-Erfahrungen neben der qualifizierten Ausbildung den jungen Gesellen einen erfolgreichen beruflichen Werdegang im Holzbau ermöglichen wird.“