Ein tolles Team, eine tolle Leistung! Erstmals Europameister in der Einzel- wie Mannschaftswertung. Hier einige Impressionen vom dreitägigen Wettbewerb, der vom 31. Januar bis 2. Februar 2012 in Stuttgart parallel zur DACH+HOLZ International 2012 stattffand.
"Einfach nur gigantisch!"
Einfach nur gigantisch!“, so die Worte von Andreas Fichter, der im Schwarzwald zuhause ist. Die Freude bei York Petersen aus Flensburg war noch größer. Er war erst zwei Monate zuvor nach seinem zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften 2011 in die Mannschaft gekommen und „direkt durchgestartet“.
Auch wenn sich Teamleiter Roland Bernardi sehr zuversichtlich zu den Siegchancen „seiner Jungs“ gegenüber der Fachpresse geäußert hatte, war dieses Topergebnis im eigenen Land für das deutsche Team samt Betreuer und Trainer überraschend. Die Teilnehmer hatten während des Wettbewerbs über „zu viele Fehler“ geklagt. Aber es zeigte sich, dass erst am Ende abgerechnet wird. Während die 22 EM-Teilnehmer auf dem VELUX-Abend feierten, nahmen die Experten aus den einzelnen Ländern unter Leitung des Chefexperten Alexander Schötzer aus Italien die Dachstuhlmodelle in Augenschein.
Die Siegerehrung
In einer feierlichen Siegerehrung mit Musik und Übersetzung ins Englische und Französische wurden die Ergebnisse verkündet. Bronze wurde zweimal übergeben: an Domise Moïse (22) aus Frankreich und an Stefan Oppliger (19) aus der Schweiz. Sie hatten einen Abstand von nur 0,05 Punkten. In der Nationenwertung hatte die Schweiz die Nase vorne. Der Europameister 2010, Frankreich, musste sich mit dem dritten Rang zufrieden geben.
Die Zimmerer-Europameisterschaft 2012 fand parallel zur DACH+HOLZ International 2012 in Stuttgart statt und wurde „damit in den Fokus der Holzbaubranche“ gestellt, wie Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, sagte. „Wir freuen uns, dass die EM auf so großes Interesse seitens der Messebesucher und der Medien stieß.“
22 Teilnehmer aus zehn Ländern im Alter bis maximal 23 Jahre nahmen teil und zeigten handwerkliches Können der Meisterklasse. Sie hatten an drei Wettbewerbstagen 22 Stunden Zeit, um ein Dachstuhlmodell zu erstellen. Dabei ging es um Präzision und Genauigkeit. Die Zimmerer-Europameisterschaft stand unter der Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministers Dr. Philipp Rösler. Sein Staatssekretär Ernst Burgbacher hatte sich persönlich ein Bild vom Wettbewerb gemacht.
Wahre Teamarbeit mit vielen Unterstützern
Der Sieg der Zimmerer-Nationalmannschaft war wahre Teamarbeit. Fichter und Petersen bildeten mit Christopher Hauk (21) aus Bayern, der den achten Platz belegte, ein gutes und sich gegenseitig aufbauendes Team. Trainiert wurden sie von Roland Schumacher und Michael Rieger im Zimmerer Ausbildungs Zentrum in Biberach und von Jens Volkmann im Bundesbildungszentrum für das Zimmerer- und Ausbaugewerbe in Kassel. Der stellvertretende Teamleiter Andreas Großhardt war mit Rieger als Betreuer bei der EM vor Ort. Dazu waren viele ehemalige deutsche EM- und WM-Teilnehmer zum Anfeuern nach Stuttgart gekommen.
Unterstützt wird die Zimmerer-Nationalmannschaft seit 2008 von den Leistungspartnern von Holzbau Deutschland. „Ein toller Erfolg für das deutsche Team. Erst Bronze bei der WM 2011 in London, jetzt Gold in Stuttgart. Ihr seid einfach spitze“, so Matthias Krauss, Sprecher der Industrie im Beirat der Leistungspartner von Holzbau Deutschland und Vorstandsvorsitzender der Mafell AG. Auch alle anderen Leistungspartner nutzen die Messe, ihre Glückwünsche an das „Gold-Team“ persönlich zu übermitteln.